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Australien

Meine Freundin reiste nach monatelanger Vorbereitung durch Australien. Sie arbeitete dort, machte Urlaub und bereiste “Down Under” innerhalb eines Jahres. Zwei Wochen bevor das Jahr vorbei war, besuchte ich sie, um sicher zustellen das sie auch wieder nach Deutschland zurück kommt. Hoffentlich liest sie das nicht!zwinkerndes Smilies
In dieser Zeit erkundeten wir die Stadt Darwin und die Umgebung zusammen - für mich meine erste Reise in die große Welt (vorläufig auch die letzte). Auf dem Rückflug landeten wir in Singapur und verbrachten dort 5 Tage um die asiatische Kultur kennen zu lernen. Eine der stärksten Erinnerungen, die sich in mir manifestierten, ist die Erfahrung das andere Kulturen “einfacher Leben”. Die Menschen in Australien sind hilfsbereit und freundlich, dies erlebt man überall und jederzeit! Man wird von den Leuten angelächelt, das man gar nicht anders kann und zurück lächelt. “Easy Going” ist Lebensmentalität in Australien und dies spürt man an jeder Ecke.

Darwinkarte

Der Flug nach Australien, bis auf die kleinen Startschwierigkeiten, war sehr angenehm. Von Frankfurt/Main ging es los, ein kleiner Zwischenstopp in Singapur und von da weiter nach Darwin. Geplant war eigentlich ein Aufenthalt von 4 Stunden in Singapur, da aber die Boeing 747 ein kleines technisches Problem im Cockpit hatte (eine Ventil für die Sauerstoffversorgung des Cockpits war defekt), verzögerte sich der Abflug um 2,5 Stunden. Die Crew - das muss man sagen - gab sich jegliche Mühe uns die Wartezeit so gut wie möglich zu verkürzen. Wir wurden ständig auf den laufenden gehalten in Bezug auf die Reparatur, Zeitdauer und Anschlussflüge - Perfekter Service.
Der Flug selber war nicht sehr aufregend. Eine Erinnerung - die auch für den Rückflug gilt - es gab Unmengen zu essen. 2 Mal eine warme Mahlzeit, ein kaltes Essen (Frühstück oder Abendbrot, wie man es nennen möchte) sowie Obst und Trinken soviel man wollte. Zwischendurch habe ich immer mal ein bisschen geschlafen. So vergingen die 12 Stunden Flugzeit im wahrsten Sinne des Wortes wie im Flug.
In Singapur gelandet, machte ich mich auf die Suche nach meinen Gate für den Weiterflug. Die 1,5 Stunden Zeit bis zum Abflug schlenderte ich über den Flughafen, dessen Größe ich nicht in dieser kurzen Zeit erkannte. Es war 21:30 Uhr Ortszeit, der “Check-In” war erledigt und ich saß in einem, im Gegensatz zur 747, kleineren Flugzeug von Jetstar. Auch hier gab es wieder eine kleine Mahlzeit - wahrscheinlich befürchten die Airlines das ihre Passagiere verhungern würden und man unternimmt alles, um dagegen zu wirken. Etwa eine Stunde vor der Landung bekamen alle Passagiere kleine Karten zum Ausfüllen, diese sind Pflicht bei der Einreise für Australien und Singapur. Hier zeigte sich das der Tipp von Doreen, mir ein kleines Taschenwörterbuch für die Reise zu zulegen, Gold wert war. Der Pilot bewies sein können mit einer butterweichen Landung. Die Einreise ist unkompliziert gewesen. Abgesehen davon, das ich die kleine Einreisekarte unvollständig ausfüllte - dies tat der “gute Mann” am Schalter für mich - erhielt ich den Stempel innerhalb von 8 Minuten in meinem Reisepass, der mir das betreten des australischen Kontinents ermöglichte. Mein Gepäck hatte ich. Nun freute ich mich riesig, meine Freundin nach einen Jahr in den Armen zu halten! Nach einer kurzen Kontrolle bekam ich den Stempel in meinen Reisepass und durfte “einreisen”. Der Flughafen von Darwin ist nicht sehr groß, aber es kostete mich einiges an Zeit mich zu orientieren.

Tag 1 - Hitze, Palmen & Vogelgezwitscher

Australien Tag 1: Bild 1 von 19

28°C um 5.00 Uhr morgens in der Winterzeit ist für ein Mitteleuropäer sehr ungewohnt! Besonders wenn man die klimatisierte Kabine eines Flugzeuges oder die klimatisierten Hallen eines Flughafens gewohnt ist.
Ich verließ den Flughafen und ich sah Palmen! Dies hört sich nicht spektakulär an, es hat aber bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Das erste was ich hörte, war unglaublich lautes Vogelgezwitscher. Eine Lautstärke bei der man denken könnte das hunderte von Vögeln sich den Bäumen und Büschen verstecken, aber sind meist nur kleine Schwärme. Im Laufe des Tages - ich habe die ersten Eindrücke verkraftet - gingen wir in Darwin spazieren, dabei entstanden die ersten Bilder. Wir besuchten einen alten Bunker, der im 2. Weltkrieg als riesiges Tanklager genutzt wurde. Ein älterer Mann erzählte einiges über das Tanklager und den Krieg. Wahrscheinlich war er ein Kriegsveteran, denn er erzählte mit viel Leidenschaft und Hingabe.
Herrlich war das Wetter, blauer Himmel, eine leichte Brise und über 30° Celsius - ein schöner Ort. Instinktiv lief ich jedes Mal auf der “falschen Seite” des Fußweges. Da in Australien wie in Singapur Linksverkehr herrscht, wird auch auf der linken Seite gelaufen, nur durch die Hilfe meiner Freundin konnten wir andauernde Zusammenstöße mit anderen Fußgängern vermeiden. Am Anfang sehr gewöhnungsbedürftig, aber nach 3 Tagen geht es in Fleisch und Blut über. Man kann die “Neuankömmlinge” in diesem Verhalten sofort erkennen.

Tag 2 - an die Hitze gewöhnt

Australien Tag 2: Bild 1 von 14


Schneller als gedacht, hatte ich mich an die Temperaturen gewöhnt. Wir besuchten mit ein paar Freunden von Doreen die Fischfütterung in Aquascene. Hier kann man täglich bei Flut Fische füttern. Dies ist ein Schauspiel, da es frei lebende Fische sind. Am Amüsantesten ist es kleinen Kindern dabei zu zusehen. Nur weiß ich nicht, wer dabei mehr Spaß hatte - die Kinder oder wir beim zuschauen. Ein Besuch war es auf jeden Fall wert!

Aquascene Fischfütterung
Ein empfehlendes Ausflugsziel in Darwin ist der Aquascene Park. Zu den Flutzeiten kommen ganze Fischschwärme in das flache Wasser in Ufernähe und man kann sie von Hand füttern. Das Brot zum Verfüttern wird direkt vor Ort zur Verfügung gestellt. Zum Teil fressen die Fische einem direkt aus der Hand. Begleitend bekommt man Informationen direkt über Lautsprecher oder fragt einen der Führer. Jedoch den meisten Spaß haben wohl alle Kinder.

Darwin - Fischfütterung im Aquascene Park

Tag 3 - Auf ins Gefängnis

Australien Tag 3: Bild 1 von 31


Am 3. Tag hatte ich mich langsam in die Wärme gewöhnt und empfand das Klima als angenehm. Ich konnte mich auch schon in Darwin orientieren, mittlerweile hätte ich den Weg zum Hostel allein gefunden. Wir besuchten das Fannie Bay Gaol Gefängnis von Darwin, welches heute ein Museum ist. Unser Weg führte uns durch Darwin und am Meer entlang. Gegen Abend besuchten wir in den Mindil Beach Markt und genossen einen herrlichen Sonnenuntergang am Strand.

Mindil Beach am Abend
In der Trockenzeit von Mai bis Oktober kann man den Mindil Beach Sunset Market besuchen. Neben einer Vielzahl von kulinarischen Angeboten verschiedener Nationen sind auch viele Stände mit selbstgefertigten Schmuck vertreten. Meist treten auch kleine Bands oder einzelne Künstler auf und spielen typisch australische Rhythmen - hier ist immer ‘Leben in der Bude‘. Es ist nicht nur ein Tipp für einheimische sondern auch für Touristen (auf der Suche nach einem Souvenir). Und ich muss gestehen, ich erlebte hier einen der schönsten Sonnenuntergänge, die ich bis jetzt gesehen hatte.

Darwin - Mindil Beach

Tag 4 - Krokodile hinter Gittern

Australien Tag 3: Bild 1 von 35

Wir besuchten heute den Crocodylus Park! Es ist ein Forschungszentrum und Zuchtstation für Krokodile. Ein kleiner Tierpark trifft es aber auch, da es nicht nur Krokodile zusehen gibt sondern auch andere Tiere. Die Zeit verging wiedermal wie im Flug, aber es war wahnsinnig interessant. Unglaublich ist die extreme Geschwindigkeit und Sprungkraft, welche diese behäbig aussehenden Tiere an den Tag legen können. Abends genossen wir in der Nähe vom “Darwin Trailer Boat Club” den Sonnenuntergang und ich machte die Bekanntschaft mit australischem Sekt.

Darwin - im Crocodylus Park
Die Sprungkraft eines Krokodils
Darwin - im Crocodylus Park
Mein erstes Känguru
Darwin - im Crocodylus Park
Das Verlangen nach Futter erfinderisch
Darwin - im Crocodylus Park
Krokodile, Krokodile über Krokodile

Tag 5 - Das Hinterland

Australien Tag 5: Bild 1 von 38

Der heutige Tag stand unter dem Motto wir gehen “auf Tour”. Das Ziel für diesen Tag war der Litchfield Nationalpark. Diesen Ausflug absolvierten wir als kleine Reisegruppe mit einen umgebauten - auf Geländegängigkeit getrimmten - Mitsubishi Kleintransporter und unterstrich positiv den australischen Flair.
Am 1. Stopp konnte man riesige und unzählige Termitenhügel bestaunen. Dieses Gebiet nennt sich “Magnetic Termite Mounds”, weil die Termitenhügel exakt in Nord-Süd Ausrichtung gebaut sind und man anfangs glaubte dies hätte mit dem Erdmagnetfeld zu tun. Doch die Erklärung ist viel einfacher, die Termiten können durch diese Ausrichtung den Bau besser kühlen. Danach ging es baden zu den Buley Rockhole. Einfach herrlich im warmen Wasser sich zu erfrischen. Obwohl der Gedanke von kleinen, unangenehmen, kriechenden Tieren jeglicher Art (mangels meiner Kenntnisse der australischen Flora und Fauna) immer in meinem Hinterkopf schwebte. Aber diese Unsicherheit verflog in wenigen Minuten. Nach dem Baden und einer kurzen Fahrt gab es Mittag. Passend zur Mentalität der Australier gab es Sandwiches. Ein einfaches, schnelles und leckeres Essen! Hier bin ich auch auf den Geschmack von Erdnussbutter gekommen - unglaublich lecker.
Gestärkt ging es zur 3. Station, den Florence Falls - einem kleinen See in den sich ein Wasserfall ergoss. Worte beschreiben nicht annähernd die Schönheit der Landschaft. Auch hier war baden erlaubt und jeden zog es ins Wasser - herrlich erfrischend. Ein Ort von dem man nicht mehr weg möchte.
Nun ging es weiter zu den Tolmer Falls Wasserfall. Um ihn zu erreichen, mussten wir ein paar Meter laufen, bei knapp 40° Celsius eine schweißtreibender Gang, der mit einem herrlichen Ausblick belohnt wurde. Für mich war dies der schönste Ort von allen, da man einen herrlichen Ausblick auf den National Park hatte. Bei dem letzten und 4. Wasserfall, den Wangi Falls, für den heutigen Tag war es leider nicht erlaubt zu baden, da einige Tage vorher Krokodile gesichtet wurden. Der Schönheit das Wasserfalles tat dies keinen Abbruch.

Tag 6 - Ureinwohner besuchen

Australien Tag 6: Bild 1 von 43

Auch am 6. Tag ging es wieder auf Reisen. Heute war ein Ausflug in den Kakadu Nationalpark geplant. Obwohl unsere Reise sehr früh begann und den ganzen Tag in Anspruch nahm, war dieser Tag noch schöner als der vorher gehende!
Nach einer mehr stündigen Fahrt mit einem komfortablen Reisebus erreichten wir den Kakadu Nationalpark. Dort sind sehr kunstvolle Wandmalereien der australischen Eingeborenen zu sehen, die dieses Gebiet autonom verwalten. Aber das Schönste ist wiederum die Landschaft! Beim Mittagessen kamen alle mit einander ins Gespräch - sofern ich etwas verstanden hatte bzw. verstanden wurde. Auch hier zeigte sich wieder die Offenheit und Freundlichkeit der Australier.
Der 2. Teil unseres Ausfluges war eine Bootstour. Uns wurde vieles über die Natur erzählt. Die Aborigines erklärten ihr Leben mit und in der Natur, es war wahnsinnig interessant (was ich verstand). Auf dem Heimweg machten wir noch einen kleinen Abstecher zu einer Aussichtsplattform. Dort wurden wir mit kleinen Snacks und Getränken überrascht und einer wunderbaren Aussicht auf das Northern Terrority Australiens.

Aborigines-Malereien
Allen bekannt sind die Ureinwohner Australiens - die Aborigines und ihre Wandmalereien. Im Kakadu Nationalpark (seit 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe) sind viele dieser Wandmalereien zu sehen. Jedes Bild erzählt eine Geschichte – leider nicht ersichtlich für einen „nicht Eingeborenen“. Allein die Malereien hier würden wahrscheinlich Bücher füllen. Schade das auch hier die Zeit wieder viel zu kurz war.

Wandmalereien der Aporiginies

Tag 7 - Zeit ist unerbittlich

Australien Tag 7: Bild 1 von 37

Leider geht alles einmal zu Ende. Obwohl ich mir gewünscht hätte, das dies hier nicht eintrifft! Am letzten Tag in Australien besuchte wir das “East Point Military Museum” im nordöstlichen Darwin. Hier erfuhr ich wie stolz die Australier auf ihre Geschichte sind.
Abends trafen wir uns mit Freunden von Doreen zu einem Abschiedsbarbecue. Ein wenig anders wie bei uns in Deutschland. Aber es hatte seinen eigenen Charme. Gegrillt wird nicht mit Holzkohle, sondern auf einen der öffentlichen Gasgrills. Diese kann man für einen kleinen Geldbetrag nutzen. Es gab verschiedene Gemüse, Würstchen, Fleisch, Wein, australisches Bier (nicht unbedingt mit deutschen Bier zu vergleichen). Trotz des Abschiedes war es ein wunderschöner Abend.


Am nächsten Tag ging es nach Singapur.