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Berchtesgadener Land

Berchtesgadener Land Karte

Da immer Begehrlichkeiten zu Dingen entstehen, die man nicht besitzt. Zog uns dieser Urlaub in Richtung Berge. (Für Hamburg ist alles über 100m schon gewaltig). Meine Eltern schwärmten immer vom Königssee. Wir kannten es nur von Erzählungen und Bildern. So entschlossen wir uns den Sommerurlaub „in den Bergen“ zu verbringen. Wir wohnten in einer kleinen Pension ca. 1km vom Königssee entfernt. Auch wenn wir es nicht gewohnt waren, konnte man diese Stecke bequem laufen. Alternativ war es möglich ein öffentlichen Bus zu nehmen, da für Urlauber diese kostenlos sind. Ausflugsmöglichkeiten waren im Überfluss vorhanden und schnell stellten wir fest, dass weniger mehr ist. Daher beinhaltete unser Ausflugsplan auch nur „ein größeres Ziel“ pro Tag.
Der 1. Tag stand unter dem Motto kennenlernen. Wir wollten uns mit der Umgebung vertraut machen. Bedingt durch das noch nicht so gute Wetter beschlossen wir Berchtesgaden und das Salzbergwerk zu besuchen. Leider konnten wir zu diesem Zeitpunkt die Berge nur erahnen. Eine tiefe Wolkendecke und Regen versperrte uns die Sicht. Nur sehr kurz zeigte sich ab und zu die Silhouette der umgebenden Berge. Aber der Wetterbericht versprach Besserung für die nächsten Tage!

Geschichte erfahren

Berchtesgadener Land: Bild 1 von 82

Am ersten Tag wollten wir (mehr ich) das Kehlsteinhaus besuchen. (Geschichtliches und Informatives findet man hier: Wikipedia / Webseite). Leider zeigte sich, dem Wetterbericht trotzend, nicht die Sonne. Das Kehlsteinhaus war eher Grau in Grau verhangen. Wir hofften aber auf Wetterbesserung und entschlossen uns trotz des Regens die Reise zu wagen. Mittels Bus (die Haltestelle war nicht einmal hundert entfernt) fuhren wir bis zur Haltestelle Dokumentation Kehlstein. Von dort lösten wir Karten, um mit den Bus fast bis zum Kehlsteinhaus zu fahren. Wir hätten laufen können, aber angesichts unserer Konstitution riet unserer Bauchgefühl davon ab. Die Steigung war beeindruckend, daher kommen auch angepasste Busse zum Einsatz. Angekommen musste man seine gewünschte Rückfahrtzeit angeben und hatte dann entsprechend Zeit zur Verfügung. Bis jetzt hatte sich das Wetter leider nicht gebessert. Alles war in einen grauen Schleier gehüllt, gemischt mit Regen. Im Aufzug ging es hoch zum Kehlsteinhaus. Unser Ziel war der Gipfel des Kehlsteins – leider begleitete uns immer noch Regen. Zu unserer Verwunderung wurden wir von einem Eisschauer überrascht. Jedoch war uns das Glück hold und es klarte langsam auf. Wir stärkten und wärmten uns im Restaurant bei Kaffee und Kuchen auf. Als Belohnung empfing uns nun ein herrlicher Blick ins Berchtesgadener Land! Die 3 Stunden Aufenthalt verflogen buchstäblich.
Da es gerade einmal früher Nachmittag war, entschlossen wir uns der Empfehlung unserer Vermieterin zu folgen und noch eine Tour zum Hintersee zu machen. Ein echter Geheimtipp, wenn man Ruhe und Stille sucht. Bei einer Wanderung um den See fällt es einem leicht die Alltagssorgen zu vergessen und die Seele baumeln zu lassen.

Hoch hinaus ...

Berchtesgadener Land: Bild 25 von 82

Am dritten Tag ging es auf 1884 m, auf den Jenner. Auch hier hat man die Wahl per Fuß oder bequemer per Seilbahn (Jennerbahn) den Höhenunterschied zu bewältigen. Wir entschieden uns für die sitzende Wegbewältigung, da wir bis zur Talstation liefen. Petrus hatte sich ein Herz gefasst und im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen schien schon am Morgen die Sonne und alles sprach dafür, dass dies auch für diesen Tag so blieb. Nach einer guten Viertelstunde Fahrt erreichten wir die Bergstation. Hier begrüßte uns eine herrliche Aussicht. Es wartete nur noch der Aufstieg auf die Jennerspitze. Ein schmaler Weg führte uns auf ein kleines Plateau. Von hier aus ging es über einen schmalen und recht steilen Weg direkt zu Spitze! „Ganz oben“ angekommen, bot sich ein fantastischer Ausblick auf den Watzmann, den Königssee und Berchtesgaden und entschädigte uns für jegliche Anstrengung. Hier oben kann man stundenlang sitzen und es wird einem nicht langweilig. Der Blick auf die umliegenden Berge änderte sich von Minute zu Minute. Einmal waren sie komplett in Wolken gehüllt. In der nächsten Minute war kein Wölkchen zu sehen - ein faszinierendes Schauspiel. Obwohl wir uns in fast 1900m Höhe aufhielten, waren die Temperaturen durch die Sonnenstrahlen äußerst angenehm.

Auf dem Wasser

Berchtesgadener Land: Bild 48 von 82

Am letzten Tag ging es per Boot über den Königssee. Da unsere Vermieter den Besuch der Fischunkelalm und des Röthbachfalls uns ans Herz legten, folgten wir dieser Empfehlung sehr gern. Gleich früh morgens machten wir uns auf den Weg. So dass wir mit einem der ersten Schiffe auf die andere Seite übersetzten. Nun ging es per Fuß zum Obersee. Hier offenbarte sich fast unberührte Natur und ein herrlicher Ausblick auf den See und die umliegenden Berge. Auch wenn der Weg an manchen Stellen beschwerlich war (für Flachlandratten wie uns), lohnt es sich diesen zu bewältigen. Wir taten es vielen gleich und kehrten auf der Almhütte am hinteren Obersee ein - eine einfache Hütte ohne Gastraum aber mit Bänken mit einem sehr übersichtlichen Angebot an Speisen und Getränken. Aber vollkommen ausreichend. Nach einer kleiner Stärkung ging es weiter zum Röthbachfall. Auf den Weg dahin trafen wir auf freilaufende (glückliche) Kühe. Man kann sich ihnen problemlos nähern und ganz mutige können sie auch streicheln (meine Freundin war so mutig). Ich war dann doch lieber der Fotograf.
So machten wir uns auf den Rückweg, da wir auf der Rückfahrt einen Stopp bei der St. Bartholomä Kirche einplanten. Leider ging auch dieser Tag wieder viel zu schnell vorüber. Leider war hiermit der Aufenthalt am Königssee auch schon vorüber. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen machten wir uns in Richtung Schwangau auf.

Link zu Webcam’s: Funtenseetauern (Blick auf den Königssee), Jenner (Blick zum Steinernen Meer)

Traumschloss

Berchtesgadener Land: Bild 75 von 82

Ich wollte unbedingt das Schloss besuchen, welches nicht nur Weltbekannt ist, sondern auch Walt Disney als Logo nutzte (Schloss Neuschwanstein). Es ist wirklich ein malerisch schönes Schloss. Jedoch wurde es nicht vollendet, da König Ludwig II. vor Fertigstellung verstarb. Eine Führung fällt daher sehr kurz aus - sie dauert knapp 20 Minuten.


2022

Wegen der weiterhin ungewissen Lage und möglichen Einschränkungen bei Reisen suchten wir uns wieder ein Urlaubsziel innerhalb Deutschlands aus. Da wir bei unseren ersten Besuch gar nicht alle Ausflugsziele erreichten, gab es noch viel zu entdecken.

Malerwinkel

Malerwinkelweg: Bild 01 von 11

Um nicht gleich in die „Vollen“ zu gehen, starteten wir mit dem Malerwinkelweg. Die rund vier Kilometer Länge des Rundweges waren ein guter Start zum Einstimmen auf die nächsten Tage. Wenn man vom Aussichtspunkt Malerwinkel auf den Königssee schaut, wird einem bewußt, wieso der Weg diesen Namen erhielt. Der Ausblick ist wunderschön! Ein kleiner Abstecher zur Rabenwand erlaubte uns nochmals den Anblick zu genießen!


Almbachklamm & Wimbachklamm

Almbach- & Wimbachklamm: Bild 01 von 52

Immer wieder beeindruckend finde ich den Besuch einer Klamm. Erstaunlich ist einerseits die Kraft des Wassers, auf der anderen Seite mit welchen Getose sich das Wasser seinen Weg bahnt. Die Lautstärke, verstärkt durch die umliegenden Wände, beeindruckt mich immer wieder.
Beide sind eher kurz - aber wirklich schön. Der Weg führt durch die Gischt der von den Wänden stürzenden kleinen und größeren „Wasserfällen“. Daher ist die Temperatur auch an sehr heißen Tagen eher kühl hier.
Beide Klammen sind Ausgangspunkte für weitere Wanderwege zum Teil bis auf den Watzmann rauf. Wir entschieden uns für leichtere Touren (Almbachklamm – Theresienklause – Etternberg / Wimbachklamm - Wimbachschloß). Es sind gemütliche Wanderungen mit allmählichen Anstiegen und vielen Möglichkeiten die Landschaft zu genießen oder für eine Stärkung einzukehren.

Archenkanzel

Almbach- & Wimbachklamm: Bild 01 von 34

Die Archenkanzel wäre uns nie in den Sinn gekommen, wenn ein Ranger des Nationalparks diese nicht empfohlen hätte. Kurz vorweg: es war ein guter Tip!
Wir starteten vom Hammerstielparkplatz, da der Weg von der Eisarena zur Grünsteinhütte / Grünstein gesperrt war. Was sich im Nachgang eher als Vorteil erwies, da dieser Weg noch steiler ist, als jener vom Hammerstielparkplatz. Nach einem sportlichen Anstieg führte unsere Wanderung an der Grünsteinhütte vorbei zur Kührointalm. Auf dem Weg dahin wird man immer wieder mit einem herrlichen Ausblick auf die umliegenden Berge belohnt. Nach einer kurzen Pause in der Kührointhütte, mit Blick zum Watzmann, wartete noch eine kurze Strecke zur Archenkanzel auf uns. Nach rund 40 Minuten Gehzeit erreichten wir die Archenkanzel und entschädigte uns mit einem fesselnden Blick auf den Königssee und St. Bartholomä!
Wir entschieden uns für den Rückweg über die Schapbachalm, da der Weg kürzer und nicht so beschwerliche ist. Auch hier offenbarte sich wieder der Charme der Berge. Ständig änderte sich der Blick zum Watzmann und am liebsten hätte ich ständig Fotos geknipst. Aber dann wären wir nie angekommen. Wir gönnten uns noch eine Pause in der Schapbachalmhütte für ein kleines Abendbrot. Die noch knapp dreieinhalb verbleibenden Kilometer bis zum Parkplatz vergingen wie im Flug.

Hängebrücke im Klausbachtal / Bindalm

Auf den Weg zur Bindalm: Bild 01 von 29

Geplant war nur die Strecke zur Hängebrücke. Da wir nur knapp eine Stunde bis zu dieser benötigten, beschlossen wir weiter zum Hirschbichl Alpengasthof zu laufen. Wir nutzten nicht die Straße, sondern den parallell verlaufenden Wanderweg. Der gemäßigte Anstieg schonte unsere Kräfte und rund 20° Celsius waren eine willkommene Abwechselung zu den letzten und heißen Tagen. Es dauerte auch nicht lange bis der Hirschbichl Alpengasthof in Sicht kam. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wussten: es war gar nicht der Alpengasthof. Wir waren auf der Bindalm und rasteten auf der Kressen-Kaser Hütte. Eine schöne rustikale Hütte, bei der die Stallung und das Wohngebäude eins sind – nur durch eine Wand getrennt. Genauso wie man (ich) mir das Leben auf der Alm vorstelle.

Rund um den Jenner

Rund um den Jenner: Bild 01 von 26

Ein Besuch auf dem Jenner gehört selbstverständlich zum Pflichtprogramm! Jedoch wollten wir nicht (komplett) mit der Seilbahn zur Bergstation fahren. Bei herrlichem Sonnenschein und 30° Celsius brachen wir von der Mittelstation auf, um über den Königsweg zur Bergstation zu wandern. Auch bei dieser Wanderung zeigte sich der Watzmann von seiner schönsten Seite und ganz schnell waren wir bei der Königsbachalmhütte. Nach kurzer Rast starteten wir zum zweiten Abschnitt in Richtung Jenner. Der Weg führte über die Königsbergalm direkt zur Jenner Bergstation. Wir wählten aus Unwissenheit den steilen Anstieg. Erst später sahen wir auf der Karte, dass der Weg über das Schneibsteinhaus zwar etwas länger aber dafür nicht so steil ist. Egal – der Ausblick vom Jenner entlohnt für alle Strapazen!

Kneifelspitze

Auf der Kneifelspitze: Bild 01 von 22

An einem weiteren Tag zog es uns zur Kneifelspitze. Mit 1189m Höhe versprach die Wanderung nicht so anstrengend zu werden wie etwa zur Archenkanzel. Der Weg von Maria Gern über den Kneifelspitzweg ist vorbildlich ausgebaut – aber auch ordentlich steil! Nix mit gemütlichem Aufstieg zur Kneifelspitze! Aber der Ausblick zum Watzmann, Jenner, dem Kehlstein und auf Berchtesgaden muss man gesehen haben! Ebenfalls der Salzburgblick ist einen kurzen Abstecher wert. Für den Rückweg wählten wir eine andere Route, welche uns zur Marxenhöhe führte. Von diesem Aussichtspunkt kann man nochmals den Ausblick auf den Watzmann und Jenner genießen! Bänke laden zum Verweilen ein und erlaubt, sich beim Staunen und Entdecken zu erholen.

Naturgewalten

Naturgewalten: Bild 01 von 18

Am letzten Tag gingen wir es etwas ruhiger an, um nicht zu erschöpft für Rückreise zu sein. Daher ließen wir unseren Urlaub mit einem kleinen Spaziergang zum Königssee und ein Besuch der Eisarena ausklingen. Doch vorher mussten wir (nochmals) zur Hütte des Weihnachtsschützenvereins. Abgesehen vom Ausblick grasen hier auch vier Ziegen, welche sich über Besuch freuen und jede Streicheleinheit genießen.
Nachdenklich stimmt ein die Zerstörungen an der Eisarena beim Könnigsee. Welche Kräfte die Natur trotz aller Vorsichtsmaßnahmen entwickelt. Teile der Bob- und Rennrodelbahn sowie der Gebäude wurden von den Geröllmassen weg- oder mitgerissen. Ein schauderhafter Anblick!